lit.RUHR - International literature festival - mytic myticket AG

Denn sie wissen (noch) nicht, was sie tun
Mit Hubertus Meyer-Burckhardt und Bernhard Hoëcker

Bernhard Hoëcker, Schauspieler, Komiker und Moderator, wurde vor allem durch die Parodiesendung »Switch« und als Mitglied des Rateteams »Genial daneben« bekannt. Hubertus Meyer-Burckhardt, Moderator, Produzent und Journalist, ist Gastgeber der »NDR Talk Show«, gemeinsam mit Barbara Schöneberger. Die beiden Entertainer haben sich als Panel-Mitglieder der Show »Kaum zu glauben!« kennengelernt. Das sind 10 Jahre, 145 Folgen, 912 Rätsel. Irgend¬wann kamen sie auf die Idee, mal etwas gemeinsam zu probieren. Entstanden ist ihr Improvisations-Programm Denn sie wissen (noch) nicht, was sie tun: Der eine fragt, der andere antwortet. Diesmal ist es umgekehrt. Oder ganz anders. Je nachdem, was das Publikum sich wünscht. Beide lieben und schreiben Bücher und bringen vielleicht auch welche mit ... Keine Ahnung, ob das gut wird. Liegt ja auch am Publikum und nicht an den beiden. Obwohl, na ja – vielleicht doch ein bisschen ...

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»Man sollte einfach atmen und dankbar sein.« – Alt werden mit Elke Heidenreich

Alle wollen alt werden, niemand will alt sein. Der Widerspruch ist absurd, das Leiden daran real. Wie lernen wir, so gut wie möglich damit zurechtzukommen? Geht das: alt werden und ein erfülltes Leben führen? Im letzten Jahr wurde Elke Heidenreich 80 Jahre alt und sagte in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur: »Die Frauen in unserer Familie altern nicht. Wir kriegen keine grauen Haare, wir kriegen keine Falten. Wir fallen eines Tages um.« Trotzdem hat sich die Schriftstellerin nun mit dem Altern beschäftigt. Herausgekommen ist dabei ein Buch, wie nur sie es schreiben kann. Persönlich, ehrlich, witzig und lebensklug. Sie denkt über ihr Leben nach, vor allem über ihre Beziehungen zu anderen Menschen. Im Alter trägt man die Konsequenzen für alles, was man getan hat. Aber mit ihm kommt auch Gelassenheit, und man begreift: »Das meiste ist vollkommen unwichtig. Man sollte einfach atmen und dankbar sein.« Marc-Aurel Floros begleitet den Abend am Flügel.

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Revier im Aufbruch –
Zwischen Tradition und Innovation Untertage – um die ganze Welt
Mit Esther Schweins, Dietmar Bär und Thomas Böhm

Das Ruhrgebiet: der Ursprung des Wohlstandes nach dem Krieg. Ein Ort, an dem schwere Arbeit geleistet, besondere Schicksale erlitten wurden. Eine Lebenswelt, die einen speziellen Menschenschlag hervorgebracht hat. Ein einzigartiger Ort – und doch verbunden mit Menschen auf der ganzen Welt, deren Leben zu anderen Zeiten oder in anderen Regionen ebenfalls durch den Bergbau geprägt wurden. Solche »unterirdischen« Verbindungen werden an diesem Abend zutage gefördert: mit poetischen, witzigen, düsteren, literarischen Fundstücken aus der ganzen Welt. Von Geschichten aus dem »Black Country« in England über Erzählungen aus den Minen Afrikas und Asiens hin zu Stories aus amerikanischen Bergwerken und weiter in die Reiche der historischen Ereignisse, der Sagen und Märchen. Eine literarische Revue über das Leben mit dem Bergbau im Ruhrgebiet und andernorts, gelesen von Esther Schweins und Dietmar Bär, komponiert und kommentiert von Thomas Böhm.

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»Die größten verlorenen Lieben meines Lebens waren Freundinnen« – Emilia Roig über das Lieben in all seinen Facetten

Emilia Roig steht für radikale Veränderung. In ihren Büchern (»Why We Matter«, »Das Ende der Ehe«) setzt sie sich für Gerechtigkeit ein und deckt rassistische und patriarchale Unterdrückungsmuster auf. Auch ihr neuer Essay Lieben ist ein Plädoyer für eine gerechtere Gesellschaft – denn ob Familie, Liebhaber oder Freund:innen: Die Liebe sollte für alle sein. Doch im Patriarchat beansprucht die romantische Liebe alle Facetten für sich: Begehren, Eifersucht, Intimität, Abhängigkeit, Zärtlichkeit. In ihrem Buch gewährt Roig Einblicke in die eigene Biografie und revolutioniert unser Verständnis von Liebe. Sie fordert das Ende der Fixierung auf partnerschaftliche Zweisamkeit, hinterfragt Beziehungsmodelle und betrachtet die Liebe als transformative Energie, die uns nicht nur mit Familie und Freund:innen, sondern mit allen Menschen und der Natur verbindet – eine Einladung zu mehr Solidarität, Empathie und Mut.

Mod.: Stephanie Rohde

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Mai Thi Nguyen-Kim und Marie Meimberg – BiBiBiber hat da mal 'ne Frage: Welche Farben hat der Regenbogen?

ab 7 Jahren

In welchen Farben leuchtet der Regenbogen für dich? Und was hat das mit Licht, Wellen und aufgeregten Zapfen zu tun? Diese scheinbar kleine Frage nach den Farben des Regenbogens ist mit unserem Gehirn, Clown-Fangschreckenkrebsen und Bananen verbunden. Denn Bananen haben zwar eine Bananen-Form. Aber eine Bananen-Farbe, die haben sie eigentlich nicht. Diese scheinbar kleine Frage steckt voller Surf-Träume, Box-Schmerzen und Wirklichkeits-Wahrnehmung. Deswegen ist sie auch mit Möwen und Ottern verbunden. Und mit uns Menschen. Wen wir lieben. Und wie bunt unsere Liebe ist.
Marie Meimberg, Kulturwissenschaftlerin und preisgekrönte interdisziplinäre Künstlerin, und Mai Thi Nguyen-Kim, promovierte Chemikerin, Autorin und vielfach ausgezeichnete Wissenschaftsjournalistin ("maiLab", "MAITHINK X"), haben ganz viel Wissen in Antworten und Bildern vereint und bringen eine tolle Verbindung aus Wissenschaft und Poesie auf die Bühne.

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»Habe wieder begonnen, morgens nackt ein wenig zu turnen«* – Amüsantes aus den Werkstätten der Literatur – mit Nina Kunzendorf, Matthias Matschke und Jakob Hein

*Thomas Mann als disziplinierter Schreibtischarbeiter, Friedrich Nietzsche als asketischer Denker und Adalbert Stifter als unermüdlicher Vielschreiber? Hartnäckig hält sich die Vorstellung, Schriftsteller:innen seien mythische Kreaturen, die unermüdlich Edles und Schönes produzierten. Die Realität sieht indes anders aus: Stockungen und Widerwilligkeiten, Frustration und Ablenkung. Nietzsche kann nicht denken ohne den korrekten Schinken, Musil nicht ohne Sex, Stifter hat mit Stuhlproblemen zu tun und Thomas Mann damit, dass ihm keine Unterhose passt. Psychotherapeut und Romanautor Jakob Hein führt in die Werkstätten der Literatur, Nina Kunzendorf und Matthias Matschke zeigen, dass Dichter:innen bei ihrer Arbeit genauso oft genervt und unproduktiv sind wie wir. Eine kollektive Entspannungsübung ohne Genies und Held:innen, dafür mit umso mehr unterhaltsamem Scheitern und den sonderbarsten Befindlichkeiten.

Konzept: Felix Lindner

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Feuerprobe für Commissario Brunetti – mit Donna Leon und Annett Renneberg

Die US-amerikanische Krimi-Ikone Donna Leon lebte viele Jahre lang in der Sehnsuchtsstadt Venedig. Mittlerweile hat sie sich zwar in die ruhigere Schweiz zurückgezogen, der Lagunenstadt als Tatort bleibt sie aber weiterhin eng verbunden. In Feuerprobe löst ihr weltberühmter Commissario Brunetti dort bereits seinen 33. Fall: Scherben auf der Piazza San Marco – zwei Kinderbanden sind aneinandergeraten. Während Commissario Griffoni mit weiblichem Gespür herauszubekommen versucht, wie ein Teenager in den Sog eines Flashmobs geraten konnte, nutzt Brunetti seine eigenen Connections. Ja sogar Vice-Questore Patta ist zu allem bereit, um sich und seine Leute vor Vorkommnissen zu schützen, die gerade in einer Touristenstadt wie Venedig nicht willkommen sind. »Donna Leon hat mit ihrem Commissario Brunetti eine ebenso sympathische wie intelligente und humane Figur erfunden« (Die Welt).

Dt. Text: Annett Renneberg, Mod.: Shelly Kupferberg

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Rufus Beck liest René Goscinny: Der kleine Nick. Mit Musik von Maria Reiter 

ab 8 Jahren

Der kleine Nick ist klasse! Aufgeweckt, frech, nicht besonders gut in der Schule – und er hat jede Menge Unsinn im Kopf. Auf die ihm ganz eigene Art erzählt er aus seinem Alltag, wo es um alles geht, was im Leben wichtig ist: Schule, Fußball, Raufereien auf dem Schulhof und das Ärgern der Lehrkräfte. Vor 50 Jahren erschien in Deutschland Der kleine Nick, in Frankreich war "Le Petit Nicolas" zu dieser Zeit schon längst ein Held der Kinderliteratur. Auch bei uns sind die lustigen Geschichten von René Goscinny (illustriert von Jean-Jacques Sempé) nach wie vor ungemein beliebt.
Rufus Beck, der zahlreiche Bände der "Nick"-Reihe als Hörbücher eingelesen hat, bringt die zeitlos witzigen Geschichten mit seiner unverwechselbaren Stimme auf die Bühne. Maria Reiter begleitet die Lesung musikalisch. Ein großer Spaß mit dem kleinen Nick und seinen Freunden – prima!

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»Warum nur bin ich ein Idiot, Dämon und Schwätzer in einem?« Die Reise nach Petuschki – gelesen und vertont von Rufus Beck und Maria Reiter

Wenedikt ist ein leutseliger Trunkenbold; er säuft sich durch Moskau, will endlich den Kreml sehen, gelangt jedoch immer nur zum Kursker Bahnhof. Von seinen nüchternen Mitmenschen herumgestoßen, sitzt er schließlich im Zug und auch da bald im hochprozentigen Dunstkreis fremder Mitreisender. Zechend erzählen sie sich traurige, tragisch-komische und wirre Geschichten, voll von politischen Anspielungen und derben Anzüglichkeiten, beratschlagen über das Trinken, die Weiber und die Dichter. Gogol, Lenin, Marx, Tschechow ... »Das frischeste Wort in der russischen Literatur«, aber auch »grober Unfug« hieß es bei Erscheinen des Romans Die Reise nach Petuschki von Wenedikt Wassiljewitsch Jerofejew 1973. Doch das Buch wurde Kult, und der Abend – gelesen und gespielt von Rufus Beck und mit dem Akkordeon vertont von Maria Reiter – könnte es ebenso werden!

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